Rückenschmerzen nach dem Schlafen: Ursachen und was Sie dagegen tun können

Viele Menschen klagen unter Rückenschmerzen nach dem Schlafen oder werden nachts sogar aufgrund der Beschwerden wachgehalten. Durch den dadurch teilweise entstehenden Schlafmangel leidet das Wohlbefinden noch mehr. Doch was ist eigentlich die Ursache von Rückenschmerzen nach dem Schlafen, und was kann man dagegen tun? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Ursachen für Rückenschmerzen beim Schlafen oder danach

Häufig gehen Betroffene bei Rückenschmerzen nach dem Schlafen davon aus, dass es sich um eine unvermeidbare Verschleißerscheinung handelt. Selbstverständlich ist das möglich, da die Bandscheiben und die Wirbelsäule im Alter immer weiter abbauen.

Allerdings gibt es noch andere entscheidende Ursachen, die hinter den meisten Fällen von Rückenschmerzen beim Schlafen stecken, zum Beispiel:

• Muskelverspannungen
• falsche Schlafposition

Rückenverspannung durch langes Liegen

Rückenschmerzen sind häufig die Folge von Verspannungen und einer geschwächten Rückenmuskulatur. Durch den Lebensstil vieler Menschen sind Rückenschmerzen keine Seltenheit. Ständiges Sitzen, Stress und einseitige Belastungen sind die Gründe dafür.

Möchte man sich dann im Liegen entspannen, dann setzen sich die Beschwerden im oberen, mittleren sowie unteren Rücken einfach fort. In der Tiefschlafphase liegen die meisten Menschen völlig bewegungslos da. Wenn man dann eine ungünstige Körperhaltung einnimmt, kann das zu einer Daueranspannung der Muskeln führen. Schließlich ist es ihre Aufgabe, die Wirbelsäule möglichst gerade zu machen.

Oftmals sind es daher die Belastungen, denen die Wirbelsäule tagsüber ausgesetzt ist, die dazu führen, dass man meint, man hat sich “verlegen”. Das ist selbst dann der Fall, wenn einem gar nicht richtig bewusst ist, dass man den Rücken zu stark beansprucht hat.

Fehlbelastungen durch falsches Liegen

Die Schlafposition ist essenziell für die Rückengesundheit und die Qualität des Schlafs. Viele schlafen gern in Bauchlage oder in Seitenlage. Allerdings liegt dadurch die Wirbelsäule nicht gerade, und es kann schnell zu einer ungünstigen Haltung kommen. Wer auf dem Bauch schläft, der bildet ein Hohlkreuz, das oftmals über mehrere Stunden andauert.

Generell gibt es kein Richtig und kein Falsch, wenn es um Schlafpositionen geht. Zudem kann man sie nur beim Einschlafen beeinflussen. Danach folgt ein natürlicher Lagewechsel, der ganz unterbewusst abläuft. Wird er zum Beispiel durch eine zu weiche Matratze verhindert, dann kann der Körper keinen natürlichen Ausgleich schaffen. Daher ist auch die Wahl der Matratze entscheidend.

Dennoch gibt es hilfreiche Tipps, die dabei helfen können, den Rücken während des Schlafs zu schonen.

Rückenschläfer

Das Schlafen auf dem Rücken wird als ergonomisch angesehen. Dennoch kann es zu Rückenschmerzen beim Schlafen kommen. Wer in Rückenlage schläft, der kann ein kleines Kissen unter den Knien platzieren, um den unteren Rücken zu stützen.

Damit die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position gehalten wird, ist ein passendes Kopfkissen nötig. Es sollte Nacken und Kopf stützen.

Seitenschläfer

Wer in Seitenlage schläft, der sollte versuchen, die Knie etwas weiter zum Bauch zu ziehen. Ein Kissen zwischen den Knien kann dabei helfen, das Becken gerade zu halten und die Wirbelsäule auf diese Weise zu entlasten. Ein Nackenstützkissen in der richtigen Höhe ist empfehlenswert.

Bauchschläfer

Die Bauchlage wird aufgrund des entstehenden Hohlkreuzes oft als nicht ergonomisch angesehen. Um das zu vermeiden, kann man ein flaches Kissen unter dem Bauch platzieren.

Ausnahmesituation Schwangerschaft

Schwangere Frauen befinden sich in einem Ausnahmezustand. Der Körper bereitet sich monatelang auf die Geburt des Kindes vor. Dadurch werden die Gelenke und das Knorpelgewebe gelockert.

Hinzu kommt, dass viele Schwangere aufgrund der Gewichtszunahme immer weiter ins Hohlkreuz gehen. Daher sind Rückenschmerzen bei Schwangeren normal und kein Grund zur Sorge.

Rückenschmerzen nach dem Schlafen verhindern: Diese Tipps helfen

Wer nach dem Schlafen immer wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, der muss gegebenenfalls etwas verändern. Wir von Ortho Lehel haben für Sie zahlreiche Tipps zusammengetragen, um Rückenschmerzen nach dem Schlafen vorzubeugen.

Im Alltag auf Rückengesundheit achten

Da die meisten Rückenschmerzen nach dem Schlafen aus Belastungen im Alltag resultieren, ist es wichtig, tagsüber auf die Rückengesundheit zu achten. Einseitige Belastungen, langes Sitzen und Fehlhaltungen ziehen den Rücken in Mitleidenschaft.

Das Resultat sind Schmerzen, die sich größtenteils erst nach dem Schlafen bemerkbar machen. Um also am nächsten Morgen nicht wie gerädert aufzuwachen, sollte man schon am Tag darauf achten, den Rücken gesund zu erhalten.

Negative Einflüsse auf den Schlaf vermeiden

Schlafstörungen und -unterbrechungen können sich ebenfalls auf die Rückengesundheit auswirken. Es gibt vieles, was den Schlaf stören kann. Folgende negative Einflüsse gilt es zu vermeiden:

• (psychischer) Stress
• ungeeignete Matratze und falsches Bett
• schlechtes Raumklima (zu viel oder zu wenig Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit)
• Zugluft
• Lärm
• Licht
• Alkohol

Die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer liegt bei 18 °C. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 50 %. Schon kleine Lichtquellen können eine starke Störung des Schlafs nach sich ziehen.

In vielen Fällen wird der Schlaf auch durch Krankheiten oder Medikamente eingeschränkt. In diesen Fällen sollte mit einem Arzt Rücksprache halten, statt selbst tätig zu werden.

Matratze und Bett richtig auswählen

Ein gesunder und rückenschonender Schlaf ist nur mit dem richtigen Bett und der passenden Matratze möglich. Das liegt daran, dass die Wirbelsäule dadurch in ihrer natürlichen Form gelagert wird und sich die Bandscheiben optimal erholen können.

Empfehlenswert ist ein Bett mit einer flexiblen Unterfederung wie einem Lattenrost. Die Matratze sollte nicht so weich sein, dass der Körper darin regelrecht einsinkt. Vielmehr ist eine punktelastische Matratze zu empfehlen, die das Körpergewicht gleichmäßig verteilt und an Hüfte und Schultern nachgibt.

Taschenfederkern-, Schaumstoff- und Latexmatratzen eignen sich ideal. Menschen mit einem höheren Körpergewicht benötigen härtere Matratzen als leichtere Personen.

Die Liegefläche sollte ausreichend groß sein. Nur so ist ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit möglich. Bei einem Einzelbett sollten es mindestens 100 Zentimeter sein, bei einem Doppelbett 180 Zentimeter.

Auch das Kopfkissen ist für rückenschonendes Schlafen essenziell. Es sollte die Halswirbelsäule gut stützen. Dazu ist es nötig, dass nur Kopf und Nacken und nicht die Schultern aufliegen. Wer Probleme mit der Halswirbelsäule hat, der sollte ein spezielles Nackenstützkissen wählen.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Da Rückenschmerzen häufig nicht direkt durch das Liegen verursacht werden, sondern sich dadurch eher verstärken, ist es ratsam, die Entstehung viel früher zu verhindern. Ein ergonomischer Arbeitsplatz kann helfen, Rückenschmerzen im Alltag und nach dem Schlafen zu vermeiden.

Dazu gehören die richtigen Büromöbel, die eine aufrechte Sitzhaltung ermöglichen. Außerdem sollten technische Geräte wie der Computer so eingestellt sein, dass man ausreichend Abstand dazu hat und dennoch alles gut sieht.

Während Ergonomie am Arbeitsplatz in der Firma meist kein Problem darstellt, wird sie im Homeoffice oft vernachlässigt. Um keine Rückenschmerzen zu bekommen, sollte man auch am Heimarbeitsplatz für eine ergonomische Arbeitsweise sorgen.

Tipps gegen Rückenschmerzen nach dem Schlafen

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass man morgens mit Schmerzen im Rücken und im Nacken aufwacht. Dann geht es darum, die Schmerzen zu bekämpfen. Wir haben für Sie hilfreiche Tipps zusammengetragen, die schnell und effektiv helfen.

1. Schmerzbekämpfung durch Wärme

Da Rückenschmerzen meist aus Verspannungen resultieren, kann Wärme sehr zielführend sein. Sie fördert die Durchblutung und hilft bei der Entspannung der Muskulatur. Wärmepflaster, Wärmflaschen, Kirschkernkissen und Heizdecken können also helfen.

2. Orthopädische Behandlung

Wer sich “verlegen” hat und morgens nach dem Aufstehen unter Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen leidet, der kann sich auch in orthopädische Behandlung begeben. Spezialisten der Orthopädie können dabei helfen, Blockaden zu lösen und Schmerzen zu bekämpfen.

3. Rückenübungen

Ein effektives Mittel, mit dem sich Rückenschmerzen lindern, Verspannungen lösen und Blockaden aufheben lassen, sind gezielte Übungen. Rückenübungen und -dehnungen helfen nicht nur dabei, akute Beschwerden zu lindern. Sie verbessern auch die Qualität des Schlafs.

Neben Rückenübungen ist auch Sport äußerst ratsam. Spaziergänge, Schwimmen und Fahrradfahren gelten als hilfreich. Zu intensiv sollte man jedoch nicht Sport treiben, weil dies den Schlaf erschweren kann. Denn durch Sport werden bestimmte Hormone ausgeschüttet, die wachhalten.

Fazit: Verschiedene Ursachen für Rückenschmerzen

Rückenschmerzen nach dem Schlafen sind leider keine Seltenheit. Sie sind meist die Folge von Verspannungen und werden durch Fehlhaltungen und einseitige Belastungen im Alltag ausgelöst. Auch die Liegeposition spielt eine Rolle. Daher sind Tipps zur Vermeidung von Rückenschmerzen nach dem Schlafen sowie Tipps zur Linderung der Beschwerden gefragt. Wir von Ortho Lehel stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zum Thema Rückenschmerzen zur Seite.