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Was ist ein Bandscheibenvorfall? | Otho Lehel

Bandscheibenvorfall

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Bandscheibenvorfälle können sehr unangenehm sein. Sie können plötzlich auftreten und starke Schmerzen verursachen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn eine Bandscheibe zwischen den Wirbeln austritt oder reißt. Dies kann Druck auf die umliegenden Nerven ausüben und verschiedene Symptome wie Schmerzen, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen in bestimmten Körperbereichen verursachen. Für viele Menschen kann dies bedeuten, dass sie längere Zeit nicht arbeiten können oder ihre täglichen Aktivitäten einschränken müssen.

In diesem Artikel soll das Thema Bandscheibenvorfall näher beleuchtet werden – von den Ursachen über die Symptome bis hin zu den Behandlungsmöglichkeiten.

 

Der Bandscheibenvorfall

 

Definition und Überblick

Ein Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Bandscheiben zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule. Die Bandscheiben bestehen aus einem äußeren Ring, dem Anulus fibrosus, und einem inneren Gallertkern, dem Nucleus pulposus. Normalerweise dienen sie als Stoßdämpfer und ermöglichen die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Wenn jedoch ein Teil des weichen Kerns durch den äußeren Ring durchbricht, spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z. B. altersbedingten Verschleiß oder plötzliche Überlastung der Wirbelsäule durch Heben schwerer Gegenstände oder falsches Heben.

Ein Bandscheibenvorfall kann starke Rückenschmerzen verursachen, die bis in Arme oder Beine ausstrahlen können. Auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln können auftreten. Je nachdem, welcher Bereich der Wirbelsäule betroffen ist, können unterschiedliche Symptome auftreten.

Am häufigsten ist der untere Rücken (Lendenwirbelsäule) betroffen, gefolgt vom Nacken (Halswirbelsäule) und seltener vom mittleren Rücken (Brustwirbelsäule). Die Symptome sind individuell verschieden und hängen von der Schwere des Vorfalls ab.

Es ist wichtig anzumerken, dass ein Bandscheibenvorfall in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden kann und dass die meisten Menschen mit der richtigen Behandlung und Rehabilitation ihre normalen Aktivitäten wieder aufnehmen können.

 

Häufigkeit von Bandscheibenvorfällen

Bandscheibenvorfälle sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Mensch mindestens einmal in seinem Leben einen Bandscheibenvorfall erleidet. Sie gehören zu den häufigsten Rückenbeschwerden, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule. Schätzungen zufolge erleiden etwa 80 % der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben einen Bandscheibenvorfall.

Nach einem diagnostizierten Bandscheibenvorfall besteht ein erhöhtes Risiko für einen erneuten Vorfall. Denn das ausgetretene Bandscheibengewebe kann umliegende Strukturen wie Nervenwurzeln oder das Rückenmark reizen und Schmerzen verursachen. Wird die geschädigte Bandscheibe nicht richtig behandelt oder stabilisiert, kann es zu einem erneuten Vorfall kommen.

 

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall kann verschiedene Symptome verursachen, die je nach Lage des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts unterschiedlich sein können. Es gibt jedoch einige allgemeine Anzeichen, auf die man achten sollte.

 

Allgemeine Anzeichen

Rückenschmerzen sind ein häufiges Symptom eines Bandscheibenvorfalls. Diese Schmerzen können sowohl lokal im Bereich der betroffenen Bandscheibe auftreten als auch in andere Körperregionen ausstrahlen. Sie werden häufig als stechend oder ziehend beschrieben und können sich bei bestimmten Bewegungen verstärken.

Ein weiteres mögliches Symptom ist ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den betroffenen Körperregionen. Dies wird durch eine schmerzhafte Nervenreizung verursacht und kann sich bis in die Arme oder Beine ausbreiten.

Zusätzlich können Schwäche oder Bewegungseinschränkungen auftreten. Dies liegt daran, dass der Bandscheibenvorfall auf die umliegenden Nerven drückt und so deren normale Funktion beeinträchtigt.

 

Spezifische Symptome je nach Lage

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können auch davon abhängen, welcher Teil der Wirbelsäule betroffen ist.

  • Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule können Nacken- und Kopfschmerzen auftreten. Diese Schmerzen können bis in die Arme ausstrahlen und von pseudoradikulären Symptomen wie Taubheit oder Kribbeln begleitet sein.
  • Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule kann starke Schmerzen im unteren Rückenbereich verursachen, die bis in die Beine ausstrahlen können. Dies wird oft als Ischialgie bezeichnet und geht mit heftigen Ischiasschmerzen einher. Die Schmerzen können bis in die Füße ausstrahlen und das Gehen oder Stehen erschweren.
  • Thorakale Bandscheibenvorfälle sind seltener, können aber zu Brustschmerzen führen. Diese Art von Bandscheibenvorfall ist weniger häufig, es ist jedoch wichtig, auf mögliche Symptome wie Brustschmerzen zu achten.

Wichtig ist, dass diese Symptome nicht immer eindeutig auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen. Es gibt andere Erkrankungen oder Verletzungen, die ähnliche Symptome verursachen können. Außerdem verursachen nicht alle Bandscheibenvorfälle Symptome. Manche Menschen können einen Bandscheibenvorfall haben, ohne etwas davon zu merken.

Bei starken Schmerzen oder anderen Symptomen, die auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Nur ein Spezialist kann eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.

 

Ursachen von Bandscheibenvorfällen

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zu einer Verlagerung der Bandscheibe, die normalerweise als Puffer zwischen den Wirbeln fungiert. Diese Verlagerung kann verschiedene Ursachen haben.

 

Physische Ursachen

Eine der Hauptursachen für Bandscheibenvorfälle sind körperliche Belastungen und Fehlhaltungen. Das falsche Heben schwerer Gegenstände kann einen Vorfall begünstigen, da dabei große Kräfte auf die Bandscheiben einwirken. Eine falsche Körperhaltung, vor allem langes Sitzen oder Stehen, kann zu einer übermäßigen Belastung der Bandscheiben führen.

Regelmäßige Bewegung und Kräftigung der Rückenmuskulatur können vorbeugend wirken. Gezielte Übungen kräftigen die Muskulatur und unterstützen so die Wirbelsäule in ihrer Funktion als Stoßdämpfer.

Ein weiterer Faktor sind Alterungsprozesse und Verschleiß. Mit der Zeit nutzen sich die Bandscheiben auf natürliche Weise ab, was das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöht. Die Elastizität und Flexibilität der Bandscheiben nimmt mit zunehmendem Alter ab, wodurch sie anfälliger für Verletzungen werden. Auch degenerative Veränderungen an den Wirbeln selbst können zu einem Bandscheibenvorfall führen.

 

Andere Faktoren

Bei der Entstehung eines Bandscheibenvorfalls spielen auch andere Faktoren eine Rolle.

Eine genetische Veranlagung kann das Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden, erhöhen. Bestimmte genetische Faktoren beeinflussen die Struktur und Qualität der Bandscheiben, was ihre Verletzungsanfälligkeit erhöhen kann. Menschen, bei denen Bandscheibenvorfälle in der Familie vorkommen, haben daher ein höheres Risiko, selbst einen Bandscheibenvorfall zu erleiden.

Lebensstil und Ernährung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich und erhöht das Risiko eines Bandscheibenvorfalls. Rauchen kann die Durchblutung und damit die Gesundheit der Bandscheiben beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Nährstoffzufuhr ist wichtig für die Gesundheit der Wirbelsäule.

 

Ursachen einer Nervenreizung

Außerdem erhöht ein bereits erlittener Bandscheibenvorfall das Risiko eines erneuten Vorfalls, da die Struktur der Bandscheiben geschwächt sein kann. Häufig kommt es nach einem Bandscheibenvorfall zu Nervenreizungen. Vor allem bei einem größeren Vorfall kann sich die betroffene Bandscheibe nach außen wölben und auf die umliegenden Nerven drücken. Dieser Druck führt häufig zu Reizungen und Entzündungen, die starke Schmerzen verursachen können.

Bestimmte Bewegungen, insbesondere solche, die bereits zu einem früheren Vorfall geführt haben, können das Risiko einer Nervenreizung weiter erhöhen. Plötzliche Drehbewegungen oder das Heben schwerer Gegenstände können den Druck auf die Bandscheiben verstärken. Dies gilt besonders für Personen, die bereits einen Bandscheibenvorfall hatten, da ihre Bandscheiben anfälliger für weitere Schäden sein können.

 

Verschiedene Formen von Bandscheibenvorfällen

Ein Bandscheibenvorfall kann an verschiedenen Stellen der Wirbelsäule auftreten. Am häufigsten sind die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule betroffen. Sollten Sie von einem Bandscheibenvorfall betroffen sein, so kann Ihnen unser Orthopäde aus München mit seiner orthopädischen Expertise weiterhelfen!

 

Prolaps und Protrusion

Prolaps und Protrusion sind zwei verschiedene Formen von Bandscheibenvorfällen, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie die Bandscheibe betroffen ist. Bei einer Protrusion wölbt sich die Bandscheibe vor, ohne dass der äußere Faserring (Anulus fibrosus) gerissen ist. Dies führt häufig zu Rückenschmerzen, die aber auch in andere Körperteile ausstrahlen können. Ein Prolaps, oft auch als echter Bandscheibenvorfall bezeichnet, entsteht, wenn der weiche Kern (Nucleus pulposus) der Bandscheibe durch einen Riss im Faserring austritt.

 

Sequestrierter Bandscheibenvorfall

Eine besonders schwere Form des Bandscheibenvorfalls ist der sequestrierte Bandscheibenvorfall. Dabei löst sich ein Teil des Bandscheibenkerns vollständig vom Rest der Bandscheibe und bewegt sich frei im Wirbelkanal. Dies kann zu einer erheblichen Kompression und Reizung der Spinalnerven führen. Die Symptome eines sequestrierten Bandscheibenvorfalls sind oft heftig und können plötzlich auftretende starke Schmerzen, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen in den Extremitäten umfassen. Da der freie Bandscheibenkern auf Nervenstrukturen drückt, kann es zu schweren neurologischen Ausfällen kommen.

 

Diagnostische Verfahren bei Bandscheibenvorfall

Bei der Diagnose eines Bandscheibenvorfalls werden verschiedene Verfahren eingesetzt, um den Zustand des Betroffenen zu beurteilen. Zu den wichtigsten diagnostischen Methoden gehören bildgebende Verfahren, neurologische Untersuchungen und körperliche Untersuchungen.

 

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren spielen bei der Diagnose eines Bandscheibenvorfalls eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen es, den genauen Ort des Vorfalls zu bestimmen und den Schweregrad der Schädigung abzuschätzen.

  • Ein häufig eingesetztes bildgebendes Verfahren ist das Röntgen. Es kann helfen, strukturelle Anomalien der Wirbelsäule sichtbar zu machen. Allerdings sind Bandscheiben auf Röntgenbildern nicht gut zu erkennen, weshalb dieses Verfahren häufig in Kombination mit anderen Methoden eingesetzt wird.
  • Ein weiteres wichtiges diagnostisches Verfahren zur Darstellung von Bandscheibenvorfällen ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen werden detaillierte Bilder des betroffenen Bereichs erzeugt. Die MRT bietet eine hohe Auflösung und ermöglicht eine genaue Beurteilung des Zustandes der Bandscheibe sowie möglicher Nervenschäden.
  • Eine weitere Möglichkeit ist die Computertomographie (CT), bei der mit Hilfe von Röntgenstrahlen detaillierte Schnittbilder des Körpers erstellt werden. CT-Scans können helfen, den genauen Ort des Bandscheibenvorfalls zu lokalisieren und die Auswirkungen auf das umliegende Gewebe zu beurteilen.

Bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlungsplanung von Bandscheibenvorfällen. Sie ermöglicht die Wahl der richtigen Therapieoption und die Durchführung gezielter Eingriffe. Durch die genaue Lokalisierung des Vorfalls können unnötige Eingriffe vermieden und für jeden Patienten ein individueller Plan entwickelt werden.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Ein Bandscheibenvorfall kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Es gibt sowohl konservative als auch schmerzlindernde Verfahren, die je nach Schweregrad des Vorfalls und individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden können. Zur Behandlung Ihres Bandscheibenvorfalls können Sie ganz unkompliziert einen Termin mit uns vereinbaren und uns in unserer Privatpraxis in München besuchen kommen!

 

Konservative Therapien

Bei einem Bandscheibenvorfall stehen zunächst nicht-operative Behandlungsmethoden im Vordergrund. Eine Möglichkeit sind orthopädische Maßnahmen wie Physiotherapie, bei der durch gezielte Übungen und Massagen die Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessert wird. Dadurch kann der Druck auf die betroffene Bandscheibe verringert werden.

Osteopathie, Chirotherapie und Manuelle Therapie sind Methoden, die darauf abzielen, durch manuelle Techniken Spannungen und Fehlstellungen im Körper zu korrigieren, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen können. Sie sind besonders wirksam bei Bandscheibenvorfällen und unterstützen die körpereigene Heilung.

Eine weitere Möglichkeit ist die Schmerzmedikation, bei der entzündungshemmende oder schmerzstillende Medikamente eingesetzt werden, um akute Beschwerden zu lindern. Diese können oral eingenommen oder in Form von Salben oder Gelen direkt aufgetragen werden.

Bei der Stoßwellentherapie werden Schallwellen zur Schmerzbehandlung im Bereich des Bandscheibenvorfalls eingesetzt. Sie fördert die Durchblutung und regt Heilungsprozesse im Gewebe an, was zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Funktion beiträgt.

Ziel dieser konservativen Therapiemaßnahmen ist es, den Bandscheibenvorfall ohne operativen Eingriff zu behandeln und die Beschwerden langfristig zu lindern. Die Erfolgsaussichten sind individuell unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Alter des Patienten, dem Zustand der Bandscheibe und der konsequenten Umsetzung der Therapieempfehlungen ab.

 

Schmerzlindernde Verfahren

Reichen konservative Therapiemaßnahmen nicht aus, kann eine schmerzlindernde Behandlung in Betracht gezogen werden. Eine Möglichkeit ist die Injektionstherapie, bei der entzündungshemmende Medikamente direkt in den betroffenen Bereich gespritzt werden. Dies kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren.

Eine Schmerztherapie ist die Infiltrationstherapie und Wirbelsäuleninjektionen. Dabei werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente gezielt an den Ort des Bandscheibenvorfalls injiziert. Dadurch können akute Schmerzen schnell gelindert und die Beweglichkeit verbessert werden.

Ziel dieser schmerzlindernden Verfahren ist es, akute Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Wichtig ist, dass die Wahl der Bandscheibenvorfall Therapie individuell und in enger Zusammenarbeit mit einem Facharzt erfolgt. Jeder Bandscheibenvorfall ist einzigartig und erfordert eine maßgeschneiderte Behandlung.

 

Chirurgische Eingriffe

In manchen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um einen Bandscheibenvorfall zu behandeln. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

 

Minimal-invasive Verfahren

Minimalinvasive Verfahren haben bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen an Bedeutung gewonnen. Diese Techniken erfordern nur kleine Einschnitte, was das Infektionsrisiko und die Genesungszeit verringert. Ein häufig angewandtes minimalinvasives Verfahren ist die Mikrodiskektomie, bei der mit Hilfe eines Mikroskops nur der beschädigte Teil der Bandscheibe entfernt wird.

Ein weiteres Verfahren ist die endoskopische Bandscheibenoperation, bei der spezielle Instrumente und eine Kamera durch kleine Schnitte eingeführt werden, um den betroffenen Bereich zu erreichen und zu behandeln. Operative Wirbelsäulentherapien eignen sich besonders für Patienten, bei denen konservative Behandlungen nicht die gewünschte Linderung gebracht haben.

Die Vorteile minimal-invasiver Eingriffe liegen in kürzeren Krankenhausaufenthalten, einer schnelleren Wiederaufnahme normaler Aktivitäten und geringeren postoperativen Schmerzen.

 

Offene Chirurgie

Die offene Chirurgie ist eine traditionelle Methode zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen, die in schwereren Fällen oder bei Komplikationen in Betracht gezogen wird. Im Gegensatz zu minimal-invasiven Verfahren erfordert die offene Chirurgie einen größeren Einschnitt, um Zugang zum betroffenen Bereich der Wirbelsäule zu erhalten.

Ein typisches Beispiel ist die Laminektomie, bei der ein Teil des Wirbels entfernt wird, um den Druck auf die Nerven zu verringern. Eine andere Form der offenen Chirurgie ist die Fusion, bei der zwei oder mehr Wirbel dauerhaft miteinander verbunden werden, um Stabilität zu gewährleisten. Diese Verfahren können Schmerzen wirksam lindern und die Funktionsfähigkeit wiederherstellen, sind jedoch mit einem höheren Komplikationsrisiko und einer längeren Genesungszeit verbunden.

Offene chirurgische Eingriffe werden in der Regel nur dann in Betracht gezogen, wenn andere Behandlungsmethoden, einschließlich minimalinvasiver Techniken, nicht erfolgreich waren oder wenn der Bandscheibenvorfall besonders schwerwiegend ist.

Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Schweregrad des Bandscheibenvorfalls, den Beschwerden des Patienten und den individuellen Präferenzen ab. Es ist wichtig, dass jeder Fall individuell betrachtet wird und die richtige Behandlungsmöglichkeit in Absprache mit einem Arzt oder Orthopäden gewählt wird.

 

Bandscheibenvorfall vorbeugen

 

Tipps für einen gesunden Rücken

Um Bandscheibenvorfällen wirksam vorzubeugen, müssen verschiedene Maßnahmen in den Alltag integriert werden. Regelmäßige Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle. Sportarten wie Schwimmen oder Yoga sind besonders geeignet, die Rückenmuskulatur zu stärken und die Durchblutung der Bandscheiben zu fördern. Auch einfache Übungen wie das Anheben der Beine im Liegen oder das Strecken des Oberkörpers im Stehen können zur Beweglichkeit und Kräftigung der Wirbelsäule beitragen.

Eine korrekte Körperhaltung ist sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen wichtig, um Rückenproblemen vorzubeugen. Es ist wichtig, auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes zu achten, die eine rückenschonende Haltung ermöglicht. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch und eine gute Sitzhaltung unterstützen eine aufrechte Wirbelsäule.

Beim Heben schwerer Gegenstände sollte darauf geachtet werden, die Beine einzusetzen und den Rücken nicht zu überlasten. Richtiges Heben mit geradem Rücken hilft, plötzliche Drehungen oder ruckartige Bewegungen zu vermeiden, die die Bandscheiben belasten können. Auch bei der Wahl der Taschen sollte auf die Belastung der Bandscheiben geachtet werden. Schwere Rucksäcke oder Taschen sollten vermieden und gegebenenfalls Hilfsmittel wie z. B. ein Sackkarren verwendet werden.

Gewichtskontrolle spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Bandscheibenschäden. Ein gesundes Körpergewicht reduziert den Druck auf die Bandscheiben und verringert das Risiko von Rückenproblemen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung wie Schwimmen, Radfahren oder Spazierengehen sind wichtig, um einen gesunden Körper zu erhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bewusste Maßnahmen zur Vorbeugung von Bandscheibenvorfällen entscheidend sind. Eine korrekte Körperhaltung, richtiges Heben, regelmäßige Bewegung und ein gesunder Lebensstil sind wesentliche Faktoren, um die Gesundheit der Wirbelsäule langfristig zu fördern.

 

Fazit

Bandscheibenvorfälle sind eine häufige und oft schmerzhafte Erkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Sie entstehen, wenn eine Bandscheibe zwischen den Wirbeln austritt oder reißt, wodurch Druck auf die umliegenden Nerven ausgeübt wird und Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen auftreten können. Obwohl die Lendenwirbelsäule am häufigsten betroffen ist, können Bandscheibenvorfälle auch in anderen Bereichen der Wirbelsäule auftreten.

Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall sind vielfältig und reichen von körperlichen Belastungen und Fehlhaltungen bis hin zu genetischer Veranlagung und altersbedingtem Verschleiß. Die Symptome variieren je nach betroffenem Bereich und können von lokalen Rückenschmerzen bis hin zu ausstrahlenden Schmerzen in Arme oder Beine reichen.

In vielen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall mit konservativen Methoden erfolgreich behandelt werden. In schwereren Fällen oder wenn konservative Therapien nicht ausreichen, kommen minimal-invasive oder offene chirurgische Eingriffe in Betracht.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall individuell ist und einer genauen Diagnose durch einen Facharzt bedarf. Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall sollte ein Spezialist aufgesucht werden.

Ein wichtiger Aspekt bei der Vermeidung von Bandscheibenvorfällen ist die Prävention. Dazu gehören eine korrekte Körperhaltung, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle sowie das Vermeiden von Fehlbelastungen beim Heben schwerer Gegenstände.

 

FAQs – Häufig gestellte Fragen

 

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe den äußeren Faserring durchbricht und auf die umliegenden Nerven drückt. Dies kann zu Rückenschmerzen, Taubheitsgefühlen oder Muskelschwäche führen.

 

Wie kommt es zu einem Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall kann durch verschiedene Faktoren wie Alterung, Abnutzung der Bandscheiben, Verletzungen oder Überlastung der Wirbelsäule verursacht werden. Auch Rauchen und Übergewicht können das Risiko erhöhen.

 

Welche Symptome treten bei einem Bandscheibenvorfall auf?

Typische Symptome eines Bandscheibenvorfalls sind Rückenschmerzen im betroffenen Bereich, Schmerzausstrahlung in Arme oder Beine, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Muskelschwäche. In schweren Fällen kann es auch zu Blasen- oder Darmentleerungsstörungen kommen.

 

Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?

Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls wird in der Regel anhand der Anamnese (Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung und bildgebender Verfahren wie MRT oder CT gestellt. Diese helfen, den Ort des Vorfalls zu lokalisieren und andere mögliche Ursachen auszuschließen.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Bandscheibenvorfall?

Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls richtet sich nach der Schwere der Beschwerden. In den meisten Fällen empfiehlt sich zunächst eine konservative Therapie eventuell mit Schmerzmitteln. Bei anhaltenden Beschwerden kann eine Operation in Betracht gezogen werden.

Dr. Wunderlich, der Münchner Orthopäde im weißen Arztkittel

Dr. Michael Wunderlich

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie –Spezialist für konservative Wirbelsäulentherapie und Wirbelsäulenchirurgie

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