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Rückenschmerzen oberer Rücken: Was tun? | Ortho Lehel

Rückenschmerzen oberer Rücken

Rückenschmerzen im oberen Rücken: Ursachen, Behandlung & Tipps

Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Diese gehen mit einem verminderten Wohlbefinden einher und können sogar schwere Folgen nach sich ziehen. Je nachdem, wo die Schmerzen auftreten, können andere Ursachen zugrunde liegen. Woher Rückenschmerzen im oberen Rücken kommen und was Sie dagegen tun können, zeigen wir von Ortho Lehel Ihnen in diesem Beitrag.

 

Schmerzen im oberen und mittleren Rücken: Eine Übersicht

Schmerzen im oberen Rücken gehen oftmals auch mit Schmerzen im mittleren Rücken einher. Es sind vor allem folgende Bereiche betroffen:

  • Brustwirbelsäule und umliegend
  • Halswirbelsäule und umliegend

Gleichzeitig kann auch die Lendenwirbelsäule betroffen sein, wobei man dann eher von Schmerzen im unteren Rücken spricht.

Die Brustwirbelsäule im mittleren Rücken nimmt den größten Teil der Wirbelsäule ein. Sie umfasst ganze 12 Brustwirbel. Daher liegt es auf der Hand, dass sie wichtige Aufgaben erfüllt. Sie ist für die Beweglichkeit des Rumpfes zuständig.

Doch auch die häufig betroffene Halswirbelsäule ist essenziell. Sie liegt im oberen Rücken und ist der beweglichste Teil der Wirbelsäule. Sie besteht aus 7 Halswirbeln.

Zwischen allen Wirbeln – ganz gleich, ob Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule – liegen Bandscheiben. Sie weisen einen hohen Gehalt an Wasser auf und haben die Funktion eines Puffers zwischen den Wirbelkörpern.

 

Ursachen für Schmerzen im oberen Rücken

Wenn Sie Schmerzen im oberen oder mittleren Rücken wahrnehmen, liegt das häufig an einer Muskelverspannung im Bereich der Brustwirbelsäule oder der Halswirbelsäule. Solche Verspannungen resultieren nicht selten aus einer Fehlhaltung und -belastung. Selbstverständlich gibt es auch andere Ursachen wie einen Bewegungsmangel oder ein Schleudertrauma – beispielsweise nach einem Autounfall.

 

Fehlhaltungen

Häufig zu sehen ist der Rundrücken, der auch als Stopp-Reflex-Haltung bekannt ist. Dabei ziehen Betroffene den oberen Rücken bzw. den Nacken andauernd nach vorne, sodass die Muskeln dauerhaft angespannt sind und sich der Druck auf die Hals- und Brustmuskulatur erhöht.

Zwar ist dies normalerweise die Körperhaltung von Menschen, die sich fürchten oder erschrecken. Allerdings ist sie auch häufig bei Bildschirmarbeit zu sehen. Das lange Sitzen vor dem Computer oder der andauernde Blick auf das Smartphone können zu solchen Fehlhaltungen führen.

 

Fehlbelastungen

Auch Fehlbelastungen können Verspannungen verursachen, die in Schmerzen im oberen Rücken resultieren. Dazu gehören monotone, ungünstige und einseitige Bewegungsmuster, wie zum Beispiel:

  • falsches Heben, insbesondere bei schweren Gewichten
  • übertriebenes Krafttraining
  • ungünstige Schlafgewohnheiten sowie eine unpassende Matratze

Kommt eine solche Überlastung der Muskeln häufig vor, dann können sie verkürzen, verhärten oder überspannen und werden schlechter durchblutet. In einigen Fällen breitet sich der Schmerz vom oberen Rücken auch auf den unteren Rücken aus.

Häufig sind auch Verspannungen zwischen den Rippen zu erkennen. Die dort befindlichen Interkostalmuskeln verkürzen und verkleinern den Brustraum. Gelenke, Bandscheiben, Zwerchfell und Brustbein stehen unter größer werdendem Druck.

Dadurch entstehen nicht nur Schmerzen, sondern auch eine eingeschränkte Beweglichkeit. Viele Betroffene können auch nur flach atmen. Eine ungesunde Schonhaltung wird eingenommen, und die Hals- und die Brustwirbelsäule werden stetig abgenutzt. So werden die Rückenschmerzen im oberen Rücken immer stärker.

 

Körperliche Ursachen

Zwar sind Fehlhaltungen und -belastungen die häufigsten Ursachen für Schmerzen im oberen Rücken. Doch in einigen Fällen können den Beschwerden auch körperliche Ursachen zugrunde liegen. Dazu zählen:

  • Bandscheibenvorfall oder -vorwölbung
  • degenerative Veränderungen an Bändern, Bandscheiben oder Wirbel-/Rippengelenken
  • Blockaden der Rippenwirbelgelenke
  • Fehlstellungen der Wirbelsäule wie Skoliose, Morbus Scheuermann
  • Rheumatische Erkrankungen wie Axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew), Psoriasis-Arthritis, rheumatoide Arthritis
  • Fibromyalgie
  • Fraktur der Brustwirbel oder Verletzungen der Hals- oder Brustwirbelsäule, z. B. nach einem Unfall
  • Osteoporose
  • Gelenkverschleiß
  • Reflux bzw. Sodbrennen
  • grippale Infekte
  • Erkrankungen von Organen wie Nieren, Lunge, Bauchspeicheldrüse
  • Tumore und Abszesse im oberen Rücken
  • Pneumothorax
  • Herzinfarkt

Die Liste der möglichen Ursachen ist lang. Wenn Sie sich daher nicht sicher sind, ob Ihre Schmerzen im oberen Rücken wirklich aus einer Fehlbelastung oder Fehlhaltung resultieren, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Er kann die mögliche Ursache durch Untersuchungen ermitteln.

 

Psychische Ursachen

Die Psyche und der Körper sind eng miteinander verbunden. Daher verwundert es nicht, dass sie sich gegenseitig beeinflussen können. Fakt ist, dass psychische Faktoren Rückenschmerzen im oberen Rücken auslösen und auch verstärken können.

Mögliche Auslöser sind Stress und mentale Überforderung. Ebenfalls tragen andauernde Angstgefühle zu Schmerzen im oberen Rücken bei. Und sogar Zwangsstörungen sowie Depressionen können sich auf die Muskulatur auswirken und Schmerzen begünstigen.

Das liegt daran, dass die Muskeln durch viele psychische Beschwerden stark angespannt werden. Zudem nimmt der Mensch Schmerzen häufig noch stärker wahr, wenn es ihm psychisch nicht gut geht.

 

Rückenschmerzen im oberen Rücken erkennen: Diese Symptome sprechen dafür

Wenn Sie Schmerzen im oberen oder mittleren Rücken verspüren, sollten Sie handeln. Denn es gibt noch viele weitere Symptome, die damit einhergehen können. Generell können sich Schmerzen, die von Verspannungen herrühren, leicht auf umliegende Körperbereiche ausbreiten.

So sind bei vielen Menschen auch die Schultern, der Kopf, die Arme oder der untere Rücken betroffen. Oftmals leidet auch die Beweglichkeit unter den Beschwerden. Einige Betroffene berichten auch von Empfindungsstörungen.

Folgende Symptome können auftreten:

  • dumpfe, drückende oder stechende Rückenschmerzen im oberen Rücken
  • brennende oder ziehende Schmerzen zwischen den Schulterblättern
  • ausstrahlende Schmerzen bis zum Schulter-Arm-Syndrom
  • brennende oder ziehende Schmerzen im Nackenbereich
  • in den Kopf ausstrahlende Schmerzen
  • Gefühl ständiger Blockierungen
  • verstärkte Schmerzen beim Sport
  • eingeschränkte Beweglichkeit wie versteifte Schultern oder steifer Nacken
  • Sehstörungen, Flimmern vor den Augen
  • Schwindel
  • Ohrgeräusche wie Tinnitus
  • Schluckstörungen
  • Herzrasen
  • Schlafstörungen
  • Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühle, Kribbeln, Stechen oder Lähmungserscheinungen
  • knackende Geräusche im Brustbein und in der Hals- und Brustwirbelsäule

Welche Symptome auftreten, hängt von der Ausprägung der Beschwerden und vom Auslöser auf. In der Regel verschwinden sie wieder, wenn die Rückenschmerzen behandelt wurden.

Einige Fälle erfordern sofortiges Handeln. Kommt es zusätzlich zu den Schmerzen im oberen Rücken zu einem Gefühl der Enge im Brustkorb, Atemnot, Krämpfen, Benommenheit oder Fieber, dann sollte medizinische Hilfe in Form eines Notarztes gesucht werden. In seltenen Fällen haben Rückenschmerzen im oberen Rücken keine harmlose Ursache, sondern sind Begleiterscheinung einer ernstzunehmenden Erkrankung.

 

Ursache durch Schmerzart erkennen

Selbstverständlich sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, wenn Sie sich unsicher sind, woher die Schmerzen kommen oder Sie sehr starke Beschwerden haben. Der Mediziner kann eine Diagnose stellen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Allerdings können die Schmerzen selbst schon einen Hinweis darauf geben, was dahintersteckt. Wenn Sie nur im Liegen Schmerzen verspüren, kann ein Bandscheibenvorfall die Ursache sein. Einseitige Schmerzen deuten häufig auf Arthrose, Gelenkblockaden oder Rippenfellentzündungen hin.

Dann haben Sie auch Schmerzen beim Atmen. Schmerzen im oberen Rücken in Kombination mit Problemen bei der Atmung können auch die Folge einer Lungenerkrankung sein. Eine Gürtelrose zeigt sich häufig durch Rötungen und Bläschen an einem begrenzten Hautabschnitt an Ihrem Rumpf.

Jedoch sollten Sie niemals selbst eine Diagnose stellen, sondern immer einen Mediziner oder Rückenexperten wie uns von Ortho Lehel zurate ziehen. So kann eindeutig festgestellt werden, woher die Schmerzen im oberen Rücken kommen und was man dagegen tun kann.

 

Was tun gegen Rückenschmerzen im oberen Rücken?

Wie bei allen anderen Beschwerden gilt auch bei Rückenschmerzen im oberen Rücken, dass die Behandlung je nach Ursache variiert. Da die meisten Schmerzen im oberen Rücken durch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen ausgelöst werden, konzentrieren wir von Ortho Lehel uns auf die Behandlungsmöglichkeiten in diesen Fällen.

Generell können folgende Maßnahmen Linderung verschaffen:

  • Veränderung des Lebensstils
  • Wärme
  • Massage
  • Physiotherapie
  • spezielle Übungen

 

Veränderung des Lebensstils

Die meisten Menschen, die unter Schmerzen im oberen Rücken leiden, führen einen Job im Sitzen aus oder stehen unter starken einseitigen Belastungen. Und in vielen Fällen ist es ein Bewegungsmangel, der zu den Beschwerden führt.

Daher ist eine Veränderung des Lebensstils bei vielen Betroffenen zielführend. Es hilft bereits, etwas Bewegung in den Alltag zu integrieren. Bewegte Pausen, regelmäßiger Sport und das Arbeiten nicht nur im Sitzen, sondern auch im Stehen können helfen.

Zudem ist es ratsam, Strecken, die Sie zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen können, nicht mit dem Auto oder dem Bus zu fahren. So können Sie zahlreiche Beschwerden durch einfache Maßnahmen loswerden oder sogar ihre Entstehung verhindern.

 

Wärme

Bei akuten Rückenschmerzen kann Wärme helfen. Wärmepflaster, Wärmeflaschen oder Kirschkernkissen eignen sich am besten. Dadurch wird die Muskulatur entspannt, und die Verspannungen können sich lösen. Des Weiteren hat Wärme generell einen entspannenden Effekt und hilft in Kombination mit einer Pause dabei, kurz herunterzufahren.

 

Massage

Massagen können in vielen Fällen helfen, die Durchblutung anzuregen und damit die Muskulatur zu lockern. Verhärtungen und Verspannungen lassen sich auf diese Weise effektiv lösen. Jedoch sollte eine Massage immer vom Profi durchgeführt werden, da sich die Beschwerden andernfalls noch verschlimmern können.

 

Physiotherapie

Wenn Sie wiederkehrende oder starke Schmerzen im oberen Rücken haben, sollten Sie sich an einen Rückenspezialisten wenden. Wir von Ortho Lehel haben uns auf die Rückengesundheit spezialisiert und können Ihnen dabei helfen, mögliche Fehlstellungen zu vermeiden und schwache Muskeln zu stärken.

Unsere Aufgabe ist es auch, Blockaden zu lösen. Auf diese Weise können Bewegungseinschränkungen aufgehoben und Beschwerden gelindert werden. Doch auch hier gilt: Je nachdem, woher die Schmerzen kommen, muss ein anderer Ansatz her. Gerne sehen wir uns Ihren Fall individuell an und kümmern uns um Ihre Rückenschmerzen.

 

Übungen für Rückenschmerzen im oberen Rücken

Wenn Sie unter Rückenschmerzen im oberen Rücken leiden, helfen auch gezielte Übungen. Wir haben 3 Übungen für Sie zusammengestellt, die Sie zu Hause oder am Arbeitsplatz durchführen können, um Ihre Beschwerden loszuwerden.

 

1. Schultern mobilisieren

Schmerzen im oberen Rücken und in den Schultern? Dann sollten Sie Ihre Schultern mobilisieren bzw. aktivieren. Dabei ist es hilfreich, die Schultern kreisen zu lassen, anzuheben und locker fallen zu lassen sowie die Schulterblätter zusammenzuziehen und den Brustkorb zu öffnen.

Da solche Übungen wunderbar im Sitzen funktionieren und wenig Platz in Anspruch nehmen, können Sie sie direkt am Arbeitsplatz ausführen – beispielsweise im Rahmen einer bewegten Bildschirmpause.

 

2. Dehnen

Wenn sich die Muskulatur im Oberkörper verkürzt, verschlechtert sich Ihre Haltung, und Rückenschmerzen stellen sich ein. Durch gezieltes Dehnen können Sie jedoch vieles wettmachen.

Stellen Sie sich mit dem Gesicht in eine Ecke, strecken Sie beide Arme aus und platzieren Sie Ihre Hände rechts und links an den Wänden. Gehen Sie mit den Beinen in Schrittposition, wobei das vordere Bein gebeugt sein muss.

Nun lehnen Sie sich mit dem Oberkörper leicht nach vorne in die Ecke hinein. Dabei sollten Sie deutlich spüren, dass Sie den Schulter- und Brustbereich dehnen.

 

3. Strecken und Tiefrollen

Stellen Sie sich aufrecht hin. Strecken Sie Ihre Arme über den Kopf und senken Sie sie anschließend. Dabei lassen Sie gleichzeitig den Kopf nach vorne sinken. Rollen Sie Ihren Oberkörper Wirbel für Wirbel nach vorne.

Wiederholen Sie diese Übung mehrmals – am besten an einem Tag, an dem Sie viel sitzen –, um Ihren Rücken zu mobilisieren und für das nötige Maß an Bewegung zu sorgen.

 

Fazit: Rückenschmerzen im oberen Rücken meist harmlos

Schmerzen im oberen Rücken sind sehr unangenehm, jedoch meist harmlos. Oftmals helfen bereits kleine Maßnahmen, um die Beschwerden loszuwerden. In jedem Fall ist es wichtig, Fehlhaltungen wie beispielsweise am Arbeitsplatz zu vermeiden, um Rückenschmerzen vorzubeugen.

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Dr. Michael Wunderlich

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie –Spezialist für konservative Wirbelsäulentherapie und Wirbelsäulenchirurgie

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